Morton Neurom

Ursachen

 

Die Ursache ist eine Einengung eines oder mehrerer Plantarnerven zwischen den Köpfchen der Mittelfussknochen. Der häufigste Ort der Einengung ist zwischen dem 3. und 4. Mittelfussknochen. Seltener tritt dies zwischen 2. und 3. Mittelfussknochen auf. Es kommt in der Folge zu einer chronischen Reizung des Nerven. Dies kann zu einer Verdickung mit Vernarbung des Nerven führen. Ein Tumor, wie es auf Grund des Begriffes „Neurom“ (=gutartiger Nerventumor) zu vermuten wäre, liegt nicht vor.

 


 

Beschwerden

 

Typisch sind einschiessende Schmerzen im Vorfuss während Belastung. Verstärkt werden diese Schmerzen durch das Tragen von engen Schuhen. Der Patient hat dann das Bedürfnis die Schuhe auszuziehen um eine Schmerzlinderung zu erzielen. Oft kommt es zu Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den Zehen.

 

Diagnose

 

Die Diagnose wird auf Grund der Untersuchung, dem MRI (=Magnetresonanzuntersuchung) und dem positiven Infiltrationstest gestellt. Die MRI Untersuchung zeigt eine Verdickung des Nerven.

 

Beim Infiltrationstest wird ein lokales Betäubungsmittel gespritzt. Ist der Pat. danach für einige Stunden beschwerdearm, so ist dadurch die Diagnose weitgehend gesichert.

MRI des Vorfusses mit verdicktem Nerv
MRI des Vorfusses mit verdicktem Nerv

Behandlung ohne Operation (=konservative Behandlung)

  • Folgende Massnahmen können eine Schmerzlinderung bringen:
  • Spezialeinlagen in den Schuhen
  • Tragen von breiten Schuhen im Vorfussbereich
  • Vermeiden von hohen Schuhen
  • Fussgymnastik
  • Physiotherapie1-2 malige Cortisoninfiltration

Behandlung mit Operation

2 Operationstechniken sind hier möglich:

  • Es kann entweder versucht werden, für den Nerven Platz zu schaffen (=Neurolyse) in dem das Band über dem Nerven durchtrennt wird und somit mehr Platz vorhanden ist. Diese Technik kommt selten zur Anwendung, da oft deutliche Restbeschwerden vorhanden sind.
  • Häufiger wird der verdickte Nerv excidiert (=entfernt). Es entsteht dadurch ein vermindertes Empfinden der plantaren (=dem Boden zugewannt) Hälfte von 2 Zehen. Diese Gefühlsverminderung wird in der Regel gut toleriert. Die Operation kann entweder ambulant oder in einer Kurzhospitalisation durchgeführt (1Nacht Spitalaufenthalt) werden. Die Dauer der Operation beträgt 20-30 Minuten.

Nachbehandlung

 

Nach der Operation trägt der Patient für 3 Wochen einen Spezialschuh, der den Vorfuss entlastet. Wir empfehlen Krücken für 1-2 Tage, danach ist eine Vollbelastung möglich.

Die Fäden sollten erst nach 3 Wochen gezogen werden. Wegen der lokalen Schwellung, die 3-6 Monate andauern kann, führen wir frühzeitig eine physio-therapeutische Betreuung durch.

Eine Wiederaufnahme einer sitzenden Tätigkeit ist in der Regel nach 2 Wochen möglich. Bei stehenden Tätigkeiten besteht eine Arbeitsunfähigkeit von 3-8 Wochen.

Bis sich der Fuss wieder voll leistungsfähig ist, braucht es teilweise 6 Monate.

 

Komplikationen

 

Eine Schwellung kann längere Zeit andauern. Wundheilungsstörungen können bei zu früher Fadenentfernung ebenso wie Infektionen vorkommen.

Wird der Nerv mit seinen Nebenästen im Bereich der Verdickung nicht vollständig entfernt, können Restbeschwerden bestehen.

Tel:   041 / 784 05 20

Fax:  041 / 784 05 29

mail: dr.henkel@hin.ch